Am Samstag,
27.Januar 2018 wählten die anwesenden Mitglieder die Vorstandsmitglieder in
ihre Ämter.
Die
Eintragung der in den geschäftsführenden Vorstand gewählten Mitglieder ins
Vereinsregister beim Amtsgericht Hannover erfolgte am 27.04.2018 und die
Anerkennung der Gemeinnützigkeit wurde per Bescheid des Finanzamtes Celle am
22.05.2018 festgestellt.
Uns Allen ist
es gemeinsam ein Anliegen, dass sich die Bedingungen im Pflegekinderwesen
positiv zum Wohle der Kinder verändern. Das bezieht sich auf die rein
rechtlichen Bedingungen ebenso wie auf die Vorgaben des SGB VIII, die uns oft
fragen lassen, ob das Kind in all seinen Bedürfnissen überhaupt noch gesehen
wird.
Wie immer,
wenn sich ein Team ganz neu gefunden hat, gibt es zunächst unterschiedliche
Ansichten darüber, wie dieses und jenes anzugehen ist. Das war bei uns auch so.
Regelmäßig
stattfindende Vorstandssitzungen im monatlichen Rhythmus brachten uns dann doch
recht zügig ins Arbeiten. Wir klärten die Aufgabenbereiche und versuchten eine
Kommunikationsbasis zu erarbeiten, was uns zunehmend besser gelang und nach
fast einem Jahr zwar weiter ausbaufähig ist, aber bereits eine tragfähige Basis
für die Vorstandsarbeit erreicht hat.
So richtete
sehr zeitnah der 2. Vorsitzende Andreas Rennhack bei WordPress und auf seinem
eigenen Server eine Homepage für unseren Landesverband ein, über die wir
aktuelle Informationen und wichtige Fachartikel für Pflegeeltern sowie
Basiswissen für interessierte Pflegeelternbewerber öffentlich nachlesbar
einstellten und die Kommunikation mit unseren Mitgliedern sicherstellten.
Auch den
öffentlichkeitswirksamen Auftritt von PAUL Niedersachsen in den sozialen Medien
wie Facebook und Co hat Andreas verwaltet und uns so nicht nur bei Pflegeeltern
schnell bekannt gemacht. Hier sei besonders auch der Newsletter zu erwähnen,
den wir in geraumen Abständen an unsere Mitglieder und weitere Interessierte
verschicken.
Auch den
Entwurf eines Flyers und die Ausgestaltung von Visitenkarten hat Andreas
übernommen, was unseren öffentlichen Auftritt sehr unterstützt hat und
allgemein Anklang fand.
Jörg Picker ist als gewählter Schatzmeister
sogleich daran gegangen und hat ein Girokonto bei der Volksbank Sulingen
eingerichtet und eine Vereinsverwaltungssoftware für Paul angepasst und die
Mitgliederverwaltung damit nachvollziehbar und stets aktualisierbar angelegt.
So waren wir
also gut aufgestellt, um schon bald weitere Mitglieder aufnehmen zu können.
Jörg hat dem
Vorstand regelmäßig den aktuellen Finanzstatus und Mitgliederstatus vorgelegt,
Kosten kalkuliert und unsere noch überschaubaren Mittel sorgsam im Blick
behalten.
Jörg leistet
zudem wertvolle Arbeit im Bereich der Öffentlichkeit, indem er in den sozialen
Medien präsent ist, auch bundesweite Vernetzung von Pflegeeltern fördert und so
einen sehr engen Kontakt zu vielen Pflegeeltern hat.
Weitere
Aufgaben, die im Laufe der Zeit aufgrund
persönlicher Zeitengpässe bei einzelnen Vorstandsmitgliedern auftraten, hat
Jörg stets unkompliziert und ohne sich lange bitten zu lassen übernommen.
So entstand
im Laufe der Zeit insbesondere durch ihn auch ein Wir- Gefühl im Vorstand, das
uns wirklich sehr hilft, weil nur gemeinsam etwas bewegt werden kann.
Nicole Fiebig erstellte als Schriftführerin von
allen Vorstandssitzungen Protokolle, entwarf Einladungen und sorgte für die
Verteilung und den Informationsfluss im Vorstand.
Ferner
knüpfte sie bereits unmittelbar zu Beginn des Jahres 2018 Kontakt zur
gemeinnützigen Unternehmergesellschaft Klückskinder in Frankfurt/Main, die sich
dafür einsetzen, ehemaligen Pflege- und Heimkindern Perspektiven zu eröffnen,
Mut zuzusprechen und bei allem auch ganz praktisch unterstützen.
So förderten
wir durch Zahlung einer Spende von 150 € an die Klückskinder die Verteilung der
Mutmacher-Kalender an unsere Mitglieder.
Den Mutmacher
Kalender 2019 bereichert nun unser Vorstandsmitglied Nicole Fiebig als
Botschafterin des Monats Januar, indem sie dort erzählt, was ihr auf ihrem
Lebensweg Mut gemacht hat und was für sie als Pflegekind wichtig war, um den
Weg in ein selbstbestimmtes Leben zu finden.
Nicole ist
auch diejenige, die uns sehr positiv nach außen vertritt und bereits durch den
Verkauf ihres Buches eine größere Geldspende hat zukommen lassen.
Silke Hagen-Bleuel als 1. Vorsitzende hat alle
Vorstandssitzungen einberufen und geleitet, Anträge ausgefüllt, Versicherungen
verhandelt und abgeschlossen, die datenschutzrechtlichen Auflagen mit Hilfe
unseres Mitgliedes Andreas Holczinger erfüllt und mit Hilfe von Jörg Picker
Öffentlichkeitsarbeit geleistet.
Die
Kontaktaufnahme zu Politikern und das Erstellen von Presseberichten sowie der
Kontakt zum Ministerium (hier insbesondere zu Herrn Glaum im Landesjugendamt)
ist ebenfalls ihr Aufgabengebiet.
Zu ihrer
weiteren Tätigkeit als Krisenhelfer/Beistand für die Mitglieder und
Pflegeeltern, die es noch werden wollen, wird im weiteren Verlauf noch ausführlich
Stellung genommen.
Die Beisitzer
Sabine Odegaard-Zastawniak, Kirsten
Wandschneider und Anke Stührenberg haben dem geschäftsführenden Vorstand
zugearbeitet, Anregungen und Ideen weitergegeben, kritisch rückgemeldet, wenn
es irgendwo hakte oder es aus ihrer Sicht nicht zufriedenstellend war, was
seitens des geschäftsführenden Vorstandes erarbeitet worden war, wirkten
deeskalierend in mancher Konfliktsituation, die im Laufe der Vorstandsarbeit
auch aufgetreten ist, haben aktiv Selbsthilfegruppenarbeit betrieben und
besuchten Pflegeeltern in allen Regionen Niedersachsens und haben so auch
erheblich dazu beigetragen, dass die Gründung von Paul schnell bekannt wurde
und wir weitere Mitglieder dazugewinnen konnten.
Ferner nahmen
die Beisitzer viele organisatorische Vorbereitungen zur Planung von Seminaren,
Treffen und anderen Veranstaltungen wahr und sorgten für den unkomplizierten
Ablauf und damit für den Erfolg des Ganzen.
Kirsten
Wandschneider erklärte sich spontan nach dem Rücktritt des 2. Vorsitzenden dazu
bereit, laut Satzung kommissarisch das Amt der 2. Vorsitzenden zu übernehmen
und hat damit dazu beigetragen, dass wir die Vorstandsarbeit im
geschäftsführenden Vorstand reibungslos weiterführen konnten.
Am 16.04.2018 nahmen Anke Stührenberg,
Jörg Picker und Silke Hagen-Bleuel am
Tag des Kindeswohls organisiert von der Stiftung zum Wohle des Pflegekindes
in Holzminden teil.
Wir nutzten
die Gelegenheit uns dem Geschäftsführer der Stiftung, Herrn Greiwe,
vorzustellen und bundesweit Kontakte für eine weitergehende Lobbyarbeit zu
knüpfen.
Jörg Picker
wendete sich diesbezüglich an den benachbarten Landesverband KIAP
Schleswig-Holstein e.V. und bat um Informationen zur Möglichkeit eines
Beitritts in die Landesarbeitsgemeinschaft der Länder, die seit längerem
bereits besteht.
Die KIAP
Schleswig-Holstein e.V. dankte für PAUL
Niedersachsens Interesse und bestätigte uns, dass wir als unabhängiger
Landesverband in Niedersachsen in der Arbeitsgemeinschaft
der Länder mitwirken können, wenn wir die bereits vor Jahren von der KIAP
Schleswig-Holstein e.V. und dem PAN NRW e.V.
erarbeiteten Positionen unterstützen und anerkennen wollen.
Das tun wir
sehr gern, denn diese elf Punkte lehnen sich an die Holzmindener
Kinderschutzkonferenz aus dem Jahr 2003 an und setzen das Kindeswohl in den
Mittelpunkt aller Bemühungen. Wir erhoffen uns durch den engen Austausch im
Rahmen der AG der Länder unter anderem auch eine bundesweite Vernetzung und Bündelung der am Kindeswohl orientierten
Interessen, um auch in Berlin auf politischem Parkett und damit eben auch
auf Bundesebene gehört zu werden.
Des Weiteren
hat der Vorstand mit dem Landtagsabgeordneten
Marcel Scharrelmann (CDU) ein Gespräch geführt und angefragt inwieweit er
uns dazu verhelfen kann, dass wir öffentliche Mittel des Sozialministeriums für
den Landesverband erhalten. Herr Scharrelmann ist Mitglied im Landesjugendhilfeausschuss des Landtages
und hatte unsere Gründungsveranstaltung im Januar 2018 durch seine Anwesenheit
bereichert.
Das Gespräch
mit ihm haben Jörg Picker und die erste Vorsitzende am 23.05.2018 in
Bruchhausen-Vilsen geführt und ihn darüber informiert, dass der Landesverband
bereits sehr stark im Bereich der Beistandsarbeit von Pflegefamilien angefragt
wird. Unsere Kosten tragen wir bisher aus eigenen privaten Mitteln, sodass uns
ein öffentlicher Zuschuss aus Landesmitteln helfen würde um auch weiter im
ehrenamtlichen Rahmen tätig sein zu können.
Leider
erhielten wir von Herrn Scharrelmann die wenig zufriedenstellende Antwort, dass
neben den bereits seit Jahren ausgezahlten öffentlichen Geldern, die aktuell
ausschließlich der PFAD Niedersachsen eV erhält, keine weiteren Geldmittel
seitens des Sozialministeriums für PAUL zur Verfügung gestellt werden sollen.
Herr
Scharrelmann empfahl uns, zunächst drei Jahre als Landesverband ehrenamtlich zu
arbeiten (man könne dann ja sehen, wie nachhaltig wir arbeiten), um dann den
Antrag auf Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe zu stellen. Danach
könne neu entschieden werden, allerdings voraussichtlich eher dahingehend, dass
die bisher gezahlten Gelder des Sozialministeriums auf die verschiedenen
Landesverbände in Niedersachsen aufgeteilt werden.
Wir haben Herrn
Scharrelmann unser Unverständnis für die mangelnde Unterstützung zum Ausdruck
gebracht und vor allem den Aspekt der ständig steigenden Zahlen der beantragten
bzw. bewilligten Hilfen zur Erziehung gem. § 27 in Verbindung mit § 33 und § 34
SGB VIII betont.
Ein
unmittelbar im Anschluss an dieses Gespräch ebenfalls in Bruchhausen- Vilsen
stattgefundener Termin mit einigen
Mitgliedern diverser Jugendhilfeausschüsse aus verschiedenen Landkreisen
und Städten ergab erfreulicherweise weitgehende Übereinstimmung darin, dass die
Gründung unseres Landesverbandes wohlwollend und mit Wertschätzung zur Kenntnis
genommen wurde.
So fanden wir
freundlich gesonnene Unterstützung der Politiker der jeweilig vertretenen
Kommunen in unserem Anliegen, für die familiäre Vollzeitpflege mehr Anerkennung
und Wertschätzung einzufordern.
Man betonte
den überaus großen gesellschaftspolitischen Beitrag und die überwiegend gute
Arbeit von Pflegefamilien und motivierte uns, das Thema aufzugreifen und
öffentlich bekannter zu machen.
Wir sprachen
unter anderem die regional und oft von Landkreis zu Nachbarlandkreis ganz
unterschiedlichen Bedingungen an, nach denen Jugendämter arbeiten.
Wir
erklärten, dass hier dringend eine Angleichung erfolgen sollte, denn es
gestalten sich momentan auf Landesebene damit keine gleichen Chancen für
Pflegekinder und ihre Pflegefamilien.
Wir verwiesen
in diesem Zusammenhang auch auf unseren Wunsch enger und vor allem auf
Augenhöhe mit den entsprechenden Jugendämtern zum Wohle der Pflegekinder
zusammen arbeiten zu wollen, um die Qualität der Arbeit im Bereich des
Pflegekinderwesens anzuheben.
Am 26.05.2018
nahm Jörg Picker an der Mitgliederversammlung
des KIAP Schleswig-Holstein teil und stellte Paul Niedersachsen dort vor.
Es wurde auch
eine bundesweite Zusammenarbeit im Rahmen der AG der Länder verabredet.
Große
Unterstützung erhielten wir in diesem Zusammenhang von Andreas Holczinger,
Mitglied des Vorstands KIAP S-H e.V. als unser 2. Vorsitzender zurückgetreten
war und wir jemanden benötigten, der unsere Homepage betreut, die wir zu diesem
Zeitpunkt auch sehr schnell umziehen lassen mussten.
Wir konnten
Andreas Holczinger als Mitglied in unserem Landesverband begrüßen und danken
ihm zugleich für seine aktive und ganz praktische Unterstützung beim
Internetauftritt und den datenschutzrechtlichen Aufgaben.
Am Samstag,
27.10.2018 trafen sich vier Vorstandsmitglieder von Paul Niedersachsen eV mit
dem Pflegeelternverein Kolibri e.V. in
Wilhelmshaven, der vom 1. Vorsitzenden Uwe Sonntag vertreten wurde.
Ebenfalls anwesend war unser Mitglied Sandro
Zenker-Wandschneider vom Pflegeelternverein Friesland e.V., sodass wir hier
eine enge Zusammenarbeit verabreden konnten. Paul Niedersachsen bot auch
Unterstützung als Landesverband an sowie selbstverständlich auch die Beitritte
beider Pflegeelternvereine.
Am
10.September 2018 haben wir uns mit den Vorstandsmitgliedern des Vereins der Eltern und Freunde von Pflege-
und Adoptivkindern im Landkreis Verden PIVKE
e.V. in Oyten bei Bremen getroffen, um auch hier eine Kooperation und
wechselseitige Unterstützung anzustreben.
Der 1.
Vorsitzende unseres Mitgliedsvereins für Pflegeeltern in Oldenburg und Umzu
e.V., Dr. Gerald Müller- Silvergieter, hat ebenfalls am Gespräch teilgenommen.
Neben sehr
interessanten persönlichen Kennenlerngesprächen konnten wir auch austauschen,
in welchen Bereichen es in und um Verden herum zufriedenstellend läuft und in
welchen Detailfragen doch auch Veränderungen möglich sein müssten.
Seit Januar
2019 ist Pivke e.V. ebenfalls Mitglied im Paul Niedersachsen e.V. geworden, sodass wir nun neben zahlreichen
Einzelmitgliedern vier
Pflegeelternvereine vertreten.
Am 18.10.2018
war PAUL von 12.00 Uhr – 13.00 Uhr zu Gast
in der Plattenkiste vom NDR 1 Radio Niedersachsen eingeladen.
Wir durften
eine Stunde lang das Musikprogramm gestalten und hatten Gelegenheit die Fragen
des Moderators Jens Krause rund um das Thema Pflegekinder und ihre
Pflegefamilien zu beantworten.
Wir nutzten
auch hier die Gelegenheit uns landesweit bekannter zu machen und der
Öffentlichkeit ein bisschen von unserer Tätigkeit zu berichten.
Die gesamte
Redezeit war mit etwa sechs Minuten eher knapp bemessen, aber uns ist es
trotzdem gelungen, die Motivation und unsere Tätigkeit als Landesverband ganz
praktisch vorzustellen.
Dazu haben
wir auch unsere Mitglieder und Pflegeeltern aus der Facebook Gruppe PE aus
Niedersachsen mit über die Titelauswahl des Musikprogramms abstimmen lassen.
Am 20.10.2018
wurden wir von einigen Pflegeeltern aus
Emden und Umgebung zu einem Gespräch bei Tee und Kaffee eingeladen. Dort
konnten wir auch neue Mitglieder gewinnen und ebenfalls unsere gedanklichen
Ansätze vorstellen.
Auch die
Emder Pflegeeltern sowie Pflegeeltern aus der Umgebung würden wir sehr gern bei der Gründung eines
Vereins unterstützen, das sagten wir ihnen zu und sind seitdem in ständigem
engem Austausch.
Am 28.10.2018
trat der 2. Vorsitzende Andreas Rennhack von seinem Amt zurück.
Der Vorstand
erhielt in dieser misslichen Situation Unterstützung von engagierten
Einzelmitgliedern und dem Schlichtungsausschuss unseres Landesverbandes, sodass
wir unsere Arbeit reflektieren und fast reibungslos weiterführen konnten.
Den
Internetauftritt sowie die Mailkommunikation stellte Andreas Holczinger sicher,
der hier auch von Andreas Rennhack die nötigen Informationen erhielt.
Unser Dank
gilt unserem scheidenden Gründungsmitglied Andreas Rennhack und Allen, die uns
halfen diese Krisensituation zu bewältigen.
Jörg Picker
vertrat Paul Niedersachsen am 10.11.2018 beim Ländergremium des Pfad Bundesvorstandes in Rosenheim und vernetzte
sich dort weiter mit einigen Pflegeeltern, die wie wir die Absicht haben,
langfristig auch auf Bundesebene politisch daran zu arbeiten, die Sensibilität
des Themas „das Pflegekinderwesen in Deutschland“ voranzubringen.
Das wichtige
Thema Fortbildungen für Pflegeeltern haben wir dank der Initiative unseres
Mitgliedsvereins Pflege- und Adoptivfamilien Oldenburg und Umzu e.V. und dank
der Unterstützung von Herrn Rechtsanwalt Matthias Westerholt und Herrn Richter
Andreas Frank vom Amtsgericht Geestland umsetzen können.
So fand
bereits am 24. November 2018 auf Einladung des Oldenburger Vereins in Edewecht
im
Waldhaus
Wildenloh das Seminar zum Thema
Rechtliches im Pflegekinderwesen statt, das wir unterstützen durften und
das großen Anklang bei unseren Mitgliedern fand.
Circa 70
Pflegeeltern ließen sich im Rahmen dieses Tagesseminars von Herrn Rechtsanwalt
Westerholt und durch Herrn Frank über die für Pflegeeltern und Pflegekinder
wesentlichen gesetzlichen Paragraphen des öffentlichen Rechts und des BGB
informieren.
Insbesondere
die rechtlichen Möglichkeiten von Pflegeeltern fanden besonderes Interesse und
dank der Bereitschaft beider Referenten konnten auch Einzelfragen und ganz
individuelle Sachfragen geklärt werden.
Für die
Kinder konnte eine Kinderbetreuung organisiert werden, so dass der Tag
insgesamt gut besucht war und viele neue Kontakte geknüpft werden konnten.
Eine
besondere Freude machte uns an diesem Fortbildungstag gleich zu Beginn der
Veranstaltung unser Vorstandsmitglied Nicole Fiebig in Zusammenarbeit mit
unseren Mitgliedern Silvia und Kai Hoffmann.
Nicole hat
über viele Jahre ihre Erfahrungen und Kindheitserlebnisse als ehemaliges
Pflegekind aufgeschrieben und so einen eindrücklichen Einblick in ihr
Aufwachsen in einer Pflegefamilie und auch in einer Heimeinrichtung gewährt.
Kai und
Sylvia Hoffmann haben diese Erinnerungen als Buch drucken lassen und ihr viele
Exemplare geschenkt, die Nicole zum Verkauf angeboten hat, und die vor allem
aber nicht nur bei Pflegeeltern einen großen Anklang fanden.
Am 24.11.2018 überreichte Nicole an
den Schatzmeister und die erste Vorsitzende von PAUL Niedersachsen eV in Anwesenheit von Kai und Silvia Hoffmann in
Edewecht den gesamten Erlös aus dem Verkauf ihres Buches in Form eines
Spendenschecks in der stattlichen Höhe von 1500 €.
Damit stehen
Paul nun finanzielle Mittel zur Verfügung, um weitere Aktionen und Aktivitäten
leichter umsetzen zu können. Wir danken Nicole und Kai und Silvia Hoffmann
ausdrücklich für ihren uneigennützigen Einsatz und verstehen ihn auch als
Verpflichtung, uns weiter mit allen unseren verfügbaren Kräften für
Pflegekinder und ihre Pflegefamilien einzusetzen.
Am Samstag,
1.12.2018 besuchte uns auf unserer Vorstandssitzung in Verden der
Geschäftsführer des Deutschen Kindervereins
e.V., Herr Rainer Rettinger aus Essen.
Wir haben uns
mit Herrn Rettinger zum Thema Kinderschutz in Deutschland ausgetauscht und
besprochen, was wir als ganz junger Verband tun können, um das Thema
aufzugreifen.
Bisher sind
aus unserer Sicht die Bedingungen für ein geschütztes Aufwachsen von Kindern in
unserer Gesellschaft leider immer noch nicht so, wie wir sie uns wünschen
würden.
Herr
Rettinger hat uns dabei verdeutlicht, wie wir als Paul Niedersachsen e.V.
unsere Unabhängigkeit zu einem Aushängeschild des Verbandes machen können und
sie als Chance nutzen, um immer wieder auf den Kinderschutz aufmerksam zu
machen und dabei hartnäckig Veränderungen in den Bedingungen zu fordern.
Zu einem
lockeren und zwanglosen Frühstücksgespräch besuchte unser Vorstandsmitglied
Nicole Fiebig am 12.12.2018 im Familienzentrum
Villa neun Pflegemütter aus Bremerhaven, die einmal im Monat dort
zusammenkommen und tauschte sich mit ihnen über viele Fragen aus.
Was tut
Pflegeeltern in Bremerhaven gut?
Was wünschen
sie sich?
Wie fühlen
sich kurdische und türkische Pflegemütter, die ein Kind deutscher Herkunft in
ihre Familie aufgenommen haben?
Besonders die
herzliche und wohlige Atmosphäre aber auch das offene und vertrauensvolle
Gespräch hat Nicole sehr gut gefallen, sodass sie zu kommenden Treffen im Jahr
2019 gern wieder bei den Bremerhavener Pflegemüttern zu Gast sein wird.
In enger
Kooperation mit der Stiftung zum Wohl des Pflegekindes aus Holzminden fand am
16.02.2019 das sehr gut besuchte Tagesseminar
mit Frau Dr. Martina Cappenberg aus Münster zum Thema „Bindungstheoretische
Aspekte- Was brauchen Pflegekinder im Alltag“ statt.
Aufgrund
aktueller Erkenntnisse der Bindungsforschung und sozialpädagogischer sowie
tiefenpsychologischer Ansätze erläuterte Frau Dr. Cappenberg etwa 50
Pflegeeltern wie die Bedürfnisse von Pflegekindern zu verstehen sind und welche
Bindungsangebote sie in der Beziehungsentwicklung zu ihren Pflegeeltern
benötigen.
Neben den
hilfreichen Informationen haben die Pflegeeltern auch den Austausch und das
Zusammenkommen genutzt, um Kontakte zu pflegen, während die Kinder durch die
Betreuer verlässlich umsorgt ihren Spaß beim Spielen und Toben hatten.
Schon im Jahr
2018 haben wir uns um eine bundesweite Vernetzung mit anderen Landesverbänden
gekümmert, die uns mit dem Pfad für Kinder Baden-Württemberg e.V., dem Pfad für
Kinder Bayern e:V., KIAP Schleswig Holstein e.V. und dem PAN NRW e.V. gelungen
ist.
Durch die im
Januar 2019 in Lügde bekannt gewordenen Missbrauchsfälle an Kindern gewann unser
Engagement insofern an Fahrt, als dass wir mit obigen Verbänden ein gemeinsam verfasstes Schreiben an das
Familienministerium und die fachpolitischen Sprecher der verschiedenen Parteien
im Bundestag sendeten, in dem wir unsere Forderungen hinsichtlich der
Reform des SGB VIII formulierten und auch erklärten, dass Pflegeeltern
mehrheitlich zum Wohle von Pflegekindern tätig sind.
Diesem
Schreiben ließen wir eine öffentliche
Presseerklärung folgen, das an mehrere Zeitungen und
Fernseh/Rundfunkanstalten gesendet wurde. Wir verabredeten ein Treffen in Frankfurt am Main, das am 23.02.19 stattfand. Paul
Niedersachsen war hier durch Jörg Picker vertreten.
Es wurde
verabredet, weiter am Thema dranzubleiben und sich verstärkt auch um die
politische Lobbyarbeit zu kümmern.
Am 8.03.2019
fand anlässlich des internationalen
Weltfrauentags im VW Werk in Emden/Ostfriesland eine Veranstaltung statt,
zu der wir aufgrund der Anregung unserer Mitglieder von der
Gleichstellungsbeauftragten bei VW eingeladen wurden, um Paul Niedersachsen
dort vorzustellen.
Sabine
Odegaard-Zastawniak als Beisitzerin im Vorstand, die beiden Mitglieder Andreas
Wallerstein und Albert Ohling sowie die 1. Vorsitzende vertraten Paul im VW
Werk und konnten an ihrem Info-Stand viele interessante Gespräche führen und
für das Pflegekinderwesen werben.
Im VW Werk
sind auch Pflege- und Adoptiveltern beschäftigt, die die Erfahrung machen, dass
es im familiären Alltag auch Krisen- und Konfliktsituationen geben kann, bei
der sie hilfreiche Unterstützung benötigen.
Hier gaben
wir unsere Kontaktadresse an die Mitarbeiter der betrieblichen Sozialarbeit im
VW Werk weiter und vereinbarten eine Zusammenarbeit.
Um die von
uns ausgeführte Beistandsarbeit weiter auszubauen und voranzutreiben, hat Jörg
unsere Ideen und Gedanken dazu und insbesondere das Konzept PESPE (Pflegeeltern stärken Pflegeeltern) am 27.02.2019 in
einem Gespräch mit der Geschäftsführerin der Stiftung zum Wohl des Pflegekinds,
Frau Bullmann-Wüstneck, in Holzminden vorgetragen und erörtert.
Ergebnisse
hierzu liegen noch nicht vor, aber die Zusage, dass uns die Stiftung
diesbezüglich gern unterstützen möchte, ist erfolgt.
Das freut uns
ganz besonders und macht uns Mut, denn im Jahr 2018 haben wir begonnen,
intensiv Beistandsarbeit und Beratung
für Pflegeeltern zu leisten.
Wir sind
bisher von 48 Pflegefamilien / Mitgliedern sowohl telefonisch, per Mail oder
auch im persönlichen Gespräch kontaktiert worden und haben kontinuierlich und
mit steigender Tendenz mehrere Hilfeplangespräche und auch andere Gespräche in
verschiedenen Jugendämtern in ganz Niedersachsen als Beistand gem. § 13 (4) SGB
X begleitet.
So bekamen
wir auch einen recht guten Überblick
über die Bedingungen für Pflegekinder und ihre Pflegefamilien in den
verschiedenen Regionen/ Kommunen in Niedersachsen.
So
kristallisierte sich beispielsweise in einigen Jugendamtsbezirken heraus, dass
die Beratung der Pflegeeltern, die in § 37 SGB VIII als Rechtsanspruch der
Pflegepersonen festgeschrieben ist, häufig scheinbar als eine Art
„Kontrollmöglichkeit“ von den Jugendämtern betrachtet wird und man einen freien Träger mit der Beratung
beauftragt, der nicht immer empathisch und fachlich an der Seite der
Pflegekinder und ihrer Familien ist, sondern leider dann fast ausschließlich
die rechtlichen Ansprüche von leiblichen Eltern und/oder Vormündern sichern
will oder den Vorstellungen der Pflegekinderhilfe seitens der Jugendämter
folgt.
In diesen
Fällen konnten wir mehrmals darauf hinweisen, dass die Beratung der
Pflegeeltern ein Angebot des Trägers der öffentlichen Jugendhilfe ist und
Pflegeeltern hier auch deutlich äußern dürfen, wenn sie sich nicht gut betreut
fühlen. In mehreren Fällen wurden nach Zuhilfenahme eines Beistandes daraufhin
andere Berater an die Seite der Pflegeeltern gestellt, mit denen ein
vertrauensvollerer und wertschätzender sachlicher Beratungsaustausch möglich
wurde.
In 29
Familien haben wir auch nach einer ersten intensiven Fallbegleitung den Kontakt
über die Dauer mehrerer Monate weiter geführt, weil die Pflegeeltern und auch
die Kinder den Kontakt als sehr hilfreich und entlastend wahrgenommen haben,
sodass sie sich wünschten, auch weiter eng im Austausch zu bleiben.
Hier ging es
um Themen wie die Biografiearbeit mit den Pflegekindern oder auch um Fragen im
Zusammenhang mit schulischen Themen oder der adäquaten Gestaltung von
Umgangskontakten mit der Herkunftsfamilie.
Da diese
Themen nachhaltig und immer wieder zu bearbeiten sind, wünschten sich die
Pflegefamilien auch hier eine weitergehende Begleitung durch uns.
Wir stehen
diesen Mitgliedern daher selbstverständlich auch weiter telefonisch und auch
persönlich zur Verfügung und bemühen uns hier um eine möglichst individuelle
Betreuung, die voraussetzt, dass wir auch weite Fahrstrecken zurücklegen
müssen, damit wir die Familien in ihrem häuslichen Umfeld aufsuchen können und
sich so eine oft sehr vertrauensvolle Zusammenarbeit zum Wohle der Pflegekinder
einstellte.
In mehreren
Beistandsfällen konnten wir allein aufgrund der Tatsache helfen, dass wir in
Gesprächen mit Sozialarbeitern der Jugendämter und freien Träger dazu beitragen
konnten, dass die Inhalte transparenter und klarer formuliert wurden, was
bestehende Ängste und Unsicherheiten bei den Pflegeeltern und damit auch bei
den Pflegekindern abschaffte.
In einigen
Fällen bestand die Beistandsarbeit aber auch darin, die Pflegeeltern an einen
kompetenten und auf das Fachgebiet spezialisierten Rechtsanwalt weiter zu
verweisen und sie darin auch zu ermutigen, ihre Interessen auch zum Wohl der
Pflegekinder wahrzunehmen.
Auch den
weiteren Verlauf bei Einschaltung eines Rechtsanwaltes begleiteten wir, indem
wir den jeweils tätigen Rechtsanwälten Protokolle der Beistandsgespräche
übermittelten und so dazu beitrugen, dass verwertbare Fakten gesammelt wurden.
Neben der
positiven Rückmeldungen durch die begleiteten Pflegefamilien erhielten wir auch
Lob und dankende Worte von Jugendämtern, die die Anwesenheit eines Beistandes
im Hilfeplangespräch durchaus sinnvoll fanden, da der Beistand zur
Versachlichung des Gesprächs beitrug und so einvernehmliche Lösungen zum Wohl
der Kinder für zuvor strittige Punkte gefunden werden konnten.
Rückblickend
betrachtet ist die gesamte Entwicklung unseres Verbandes sowohl was die
Entwicklung der Mitgliederzahlen, die Entwicklung der finanziellen Ressourcen
als auch die Entwicklung der öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen und
Tätigkeiten angeht als durchaus positiv zu betrachten, sodass die Motivation im
Vorstand weiter ungebrochen und wir weiter davon überzeugt sind, dass Paul
Niedersachsen e.V. einen wertvollen Beitrag zur Förderung des Pflege- und
Adoptivkinderwesens in Niedersachsen leistet.
Wir danken
ausdrücklich unseren Mitgliedern, die uns ihr Vertrauen schenken und uns immer
wieder darin bestätigen, wie wichtig und sinnvoll unsere Tätigkeit ist.
Wir hoffen
auf eine weiter so erfolgreiche Zusammenarbeit, weitere Beitritte und das Erreichen unserer Ziele im Rahmen der
Lobbyarbeit für Pflege- und Adoptivfamilien.
Abschließend
noch ein wirklich dringender Aufruf:
Wir könnten
dringend noch Unterstützung bei der gesamten administrativen Arbeit des
Verbandes gebrauchen. Wer Zeit, Lust und vor allem Spaß an der ehrenamtlichen
Arbeit im Bereich des Pflegekinderwesens hat, darf sich sehr gerne beim
Vorstand melden ….. Paul Niedersachsen e.V. ist ein Verein, der von und für die
Gemeinschaft lebt!
Lachendorf,
den 12.03.2019